Für die digitale Transformation der Bundesverwaltung sind Cloud-Dienste ein wichtiger Bestandteil beim Aufbau der nötigen Infrastrukturen. Cloud-Dienste bieten das Potential, innovative Vorhaben der Verwaltung schneller und agiler umzusetzen, um damit effiziente Verwaltungsleistungen zu Gunsten von Bürger, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Behörden bereitzustellen. Cloud-Dienste sind IT-Leistungen eines frei zugänglichen Anbieters, der seine Dienste über das Internet für alle zur Verfügung stellt (z. B. Microsoft, Google, Dropbox usw.). In der Regel bietet der Dienst schnell anpassbaren Speicherplatz und Rechenleistung, eine Anwendungssoftware als Service oder den Zugang zu neuen Technologien auf Abruf.
Steigendes Bedürfnis nach Public Cloud-Diensten
In einzelnen Verwaltungseinheiten werden bereits heute Public Cloud-Dienste genutzt, um ihre Verwaltungsleistungen wirtschaftlich zu produzieren und anzubieten (z. B. die Swisstopo mit ihren Kartendiensten). Die Nutzung von Public Cloud-Diensten entspricht einem steigenden Bedürfnis der Departemente und der Bundeskanzlei (BK), wie eine im Herbst 2019 durchgeführte Umfrage des Informatiksteuerungsorgans des Bundes (ISB) aufgezeigt hat. Ebenfalls werden vermehrt IT- Leistungen nur noch aus den Clouds angeboten (z. B. Microsoft 365, SAP HR).
Die Public Clouds sind daher wichtiger Bestandteil beim Aufbau der Plattformen und Infrastrukturen für die digitale Transformation der Bundesverwaltung.
Zusätzlich zu den Leistungen der Public Clouds werden weiterhin Leistungen aus den schweizerischen Rechenzentren der Bundesverwaltung bezogen, unter anderem aus den sogenannten bundeseigenen Private Clouds. Mit diesen beiden Optionen sollen die verschiedenen Bedürfnisse der Departemente zukunftsgerichtet erfüllt werden.
Cloud-Strategie für die Bundesverwaltung
Um eine geordnete und sichere Nutzung von Cloud-Diensten zu gewährleisten, müssen Grundlagen bereitgestellt werden. Damit die Departemente/BK respektive die Ämter diese Grundlagen nicht jedes für sich selber erarbeiten, hat das ISB eine gemeinsame Cloud-Strategie in enger Zusammenarbeit mit den Departementen sowie der BK erarbeitet.
Cloud-Strategie für die Bundesverwaltung
Als erster Schritt zur Umsetzung der Cloud-Strategie wurden im Rahmen einer öffentlichen WTO-Ausschreibung (WTO-20007 «Public Clouds Bund») Anbieter von Public Cloud-Diensten gesucht, welche hochwertige, kostengünstige und skalierbare Infrastruktur- und Plattformdienste anbieten sowie über eine breite Palette neuer Technologien und Dienste verfügen.
Mit dieser auf fünf Jahre beschränkten WTO-Beschaffung wird es künftig möglich sein, dass die Einheiten der Bundesverwaltung zeitnah Dienstleistungen aus Public Clouds beziehen. Damit ist jedoch nicht entschieden, ob und wie die Einheiten der Bundesverwaltung die Public Cloud-Dienste nutzen. Ob und in welchem Umfang dies geschieht, hängt vom jeweiligen Vorhaben ab. Falls Dienste bezogen werden, muss immer zwingend eine spezifische Risikobeurteilung durchgeführt werden. Anwendungen und Daten mit hohem Schutzbedarf werden auch künftig auf bundesintern betriebenen Infrastrukturen und Plattformen (unter anderem bundeseigene Private Clouds) in den Rechenzentren der Bundesverwaltung betrieben respektive bearbeitet.