Die Bundeskanzlei verantwortet, zusammen mit dem VBS, die «Gesamtplanung Grosse Übungen». Zusätzlich bietet sie den Departementen Übungen entsprechend ihren Bedürfnissen an.
Mithilfe eines möglichst plausiblen Szenarios kann eine Krisensituation simuliert und ein fiktiver Handlungsdruck für die teilnehmenden Stellen erzeugt werden. Dadurch ist es möglich, bereits im Vorfeld einer realen Krisensituation auf mögliche Herausforderungen im Krisenmanagement aufmerksam zu werden. Eine differenzierte Auswertung der Übung ermöglicht es zudem, Lehren zum Krisenmanagement zu ziehen und das Krisenmanagement laufend zu verbessern.
Gesamtplanung Grosse Übungen
Seit 2015 erstellen die Bundeskanzlei und das VBS zusammen mit den anderen Departementen und den Kantonen eine "Gesamtplanung Grosse Übungen». Als «Grosse Übungen» werden die Strategische Führungsübungen (SFU) die Sicherheitsverbundsübungen (SVU), die Gesamtnotfallübungen (GNU), Armeeübungen auf militärstrategischer und operativer Stufe sowie interkantonale Übungen verstanden. Die BK ist dabei für die Umsetzung der SFU zuständig.
In der «Gesamtplanung Grosse Übungen» wird aufgezeigt, in welcher Form die Übungen organisiert werden und wann sie im Planungshorizont stattfinden. Ziel der Gesamtplanung ist es, die «Grossen Übungen» von Bund und Kantonen zu koordinieren, thematisch aufeinander abzustimmen, Synergien zu nutzen und die Belastung der teilnehmenden Stellen möglichst zu reduzieren.
Zweck Strategischer Führungsübungen ist es, die Prozesse des nationalen Krisenmanagements auf politisch-strategischer Ebene der Bundesverwaltung mit einem möglichst plausiblen Szenario zu überprüfen.
Sie ermöglichen zudem eine Reflexion zu angenommenen Herausforderungen und fiktiven krisenhaften Situationen auf politisch-strategischer Ebene. Je nach Thema werden auch Kantone und weitere externe Akteure zur Übung eingeladen.
Bisher fanden SFU zu folgenden Themen statt:
- 1997 Informationsrevolution
- 2005 Epidemie in der Schweiz
- 2009 Strommangellage
- 2013 Cyberattacke
- 2017 Terrorattacke
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie streben Bund und Kantone eine Anpassung des Übungswesens an. In der Folge entschied der Bundesrat, dass im Jahr 2025 die SFU mit einer SVU zur Integrierten Übung kombiniert werden soll.
Integrierte Übung 2025 (IU 25)
Mit der Gesamtplanung Grosser Übungen 2021 – 2029 hat der Bundesrat beschlossen, die Strategische Führungsübung (SFU) und die Sicherheitsverbundsübung (SVU) als Integrierte Übung zu kombinieren. Das Thema der im November 2025 stattfindenden Übung wird eine hybride Bedrohung gegen die Schweiz sein.
Mit der Integrierten Übung 2025 können Bund und Kantone die Bewältigung von Krisensituationen mit verschiedenen thematischen Aspekten im Verbund und in Zusammenarbeit mit Dritten üben. Bund und Kantone leiten die IU 25 gemeinsam. Die Co-Übungsleitung setzt sich paritätisch aus Vertretenden der Bundeskanzlei und der Kantone zusammen. Die BK stellt zusammen mit einem Regierungsrat die Co-Übungsleitung und zudem einen Grossteil des integralen Projektteams.
Thematisch wichtige Aspekte der IU 25 sind insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Dritten einschliesslich der Krisenkommunikation sowie der Einstieg in die Krisenbewältigung, die Überprüfung der Strukturen und Prozesse zur Krisenbewältigung, die Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit des nationalen Krisenmanagements, der Informationsfluss sowie die internationale Zusammenarbeit.
Weiterführende Informationen