Das Vorhaben Datenökosystem Schweiz unterstützt Prototypen, welche die Weiterentwicklung des Datenökosystems Schweiz beschleunigen. Sie sollen helfen, Erfahrungen mit interoperablen und vertrauenswürdigen Datenräumen zu sammeln.
Prototypen im Kontext des Datenökosystems erfüllen verschiedene Funktionen: Zum einen stellen sie die Konzeptionen des Datenökosystems auf den Prüfstand. Zum andern fliessen die Erfahrungen aus den Prototypen in die Gestaltung des Datenökosystems ein. Prototypen eigenen sich insbesondere, um technologie- und lösungsorientierte Architekturaspekte zu prüfen.
Unterstützung
Das Vorhaben Datenökosystem Schweiz unterstützt Prototypen finanziell, inhaltlich und personell. Für Prototypen des Datenökosystem Schweiz gelten die folgenden Kriterien:
- Der Use Case adressiert ein reales Bedürfnis.
- Eine erste Beschreibung der Ziele und des Lösungsbeschriebs liegt vor.
- Der Use Case verbindet Nutzende über mehrere Ebenen der Verwaltung hinweg.
- Die Lösung kann skaliert und auch für andere Anwendungsfälle angewandt werden.
- Der Use Case bringt einen konkreten Nutzen für das Datenökosystem Schweiz und dessen internationalen Anschlussfähigkeit. Dieser Nutzen kann auch konzeptioneller Natur sein.
Für Rückfragen oder Prototyp-Ideen können Sie sich gerne an die Anlaufstelle Datenökosystem Schweiz wenden. Weitere Informationen finden Sie zudem im Dokument Call to Action.
Bereits unterstützte Prototypen
Folgende Prototypen wurden bereits unterstützt:
- Prototyp agridata.ch: Datenraum für den Schweizer Agrar- und Ernährungssektor (abgeschlossen, September 2023 – Januar 2024)
Der Prototyp zu agridata.ch befasst sich mit dem Aufbau eines vertrauenswürdigen Datenraums für den Agrar- und Ernährungssektor. Mittels eines ersten Anwendungsfalls untersucht der Prototyp Möglichkeiten für einen effizienten Datenaustausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Kontrollstellen. Dabei liegt ein grosser Fokus auf der digitalen Selbstbestimmung der Landwirte. Die daraus resultierende Vorstudie präsentiert Erkenntnisse und Empfehlungen für den weiteren Aufbau des Datenraums.
- Prototyp «Linked Data» natürliche Personen (in Arbeit, Oktober 2023 – Oktober 2024)
Dieser Prototyp untersucht eine verteilte Datenhaltung und deren vernetzte Nutzung anhand der Daten von natürlichen Personen (z.B. AHV-Nr., Name, Adresse, Zivilstand, …). Das Ziel ist es, mittels eines praktischen Beispiels zu verstehen, wie personenbezogene Daten sicher und vertrauenswürdig über mehrere Systeme genutzt werden können. Der Prototyp wird im Rahmen des Datenökosystem Schweiz umgesetzt.
- Prototyp Automatisierte Datenextraktion für Krebsregister (in Arbeit, April 2024 – Juni 2025)
Der Prototyp vereint zwei Anwendungsfälle im Zusammenhang mit den für das Krebsregister relevanten Daten. In einem ersten Schritt werden die semi-strukturiert erfassten Daten des Kantonsspitals Baden zur Erkrankung und Befunden mittels KI in eine standardisierte Form gebracht. In einem weiteren Schritt werden diese Daten automatisiert und strukturiert an das zuständige Aargauische Krebsregister übermittelt. Von dort laufen sie bei der Nationalen Krebsregistrierungsstelle NKRS zusammen. Der Prototyp adressiert damit Fragen der Interoperabilität, Standardisierung und Vertrauenswürdigkeit, wobei dem Schutzbedarf der Daten ein besonderes Augenmerk gilt.
- Prototyp Ärztemonitoring OBSAN (in Vorbereitung, August 2024 – Dezember 2025)
Der Prototyp beginnt mit dem Aufbau eines interoperablen Datenraums, der Daten zur Ärzteschaft von unterschiedlichen Erhebungen und unterschiedlichen Datenproduzenten zusammenführt, um ein Gesamtbild der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz zu erhalten. Die Basis bilden bestehende öffentlichen und privaten Daten. Im Zentrum des Monitorings steht eine nationale Webplattform, die nach Möglichkeit auch Daten auf kantonaler Ebene zur Verfügung stellt. Der Datenraum soll als Basis dienen, um z.B. nationale Massnahmen im Bereich Aus- und Weiterbildung zu erarbeiten. Längerfristig soll dieses Web-Monitoring auch für die kantonale Steuerung der ambulanten Leistungserbringer genutzt werden können.
- Prototyp swisstopo: Geodaten als Basis für vertrauenswürdige Datenräume (in Arbeit, Juni 2024 – Oktober 2024)
Mit der Studie «Geodaten als Basis für vertrauenswürdige Datenräume» schafft das Bundesamt für Landestopografie swisstopo eine Grundlage, um sich als Akteur in Bezug auf die Entstehung und den Betrieb vertrauenswürdiger Datenräume in der Schweiz in den kommenden Jahren besser positionieren zu können. Neben der Rolle von Geodaten in Datenräumen und der Rolle von swisstopo als Geschäftsstelle des GKG wird insbesondere auch die Umsetzung des Verhaltenskodex vertieft betrachtet.
- Prototyp TriRegio Data Space (in Arbeit, Juli 2024 – Dezember 2025)
Mit dem Aufbau des TriRegio DataSpaces wird die Mehrfachnutzung von Daten der drei Städte Basel, Freiburg i.B. und Mulhouse ausgeweitet. Das Ziel ist, die Dreiländer-Region auch in digitaler Hinsicht zu stärken und aktiv zusammenzuarbeiten. In einem ersten Schritt werden folgende Aspekte analysiert und erste Grundlagen erarbeitet:- Die Gouvernanz eines länderübergreifenden Datenraums
- Die notwendige Minimal-Interoperabilität
- Eine Ist- und Soll-Aufnahme der künftigen Datenrauminfrastruktur
- Prototyp Wetter & Klima (Arbeitstitel) (In Planung, November 2024 – Mai 2025)
MeteoSchweiz verfügt über ein grosses eigenes Messnetz, das seit Jahrzenten permanent und häufig in Echtzeit Daten misst. Die Anwendungsfälle dieser Messungen und Daten sind sehr vielfältig und sektorübergreifend. Der Prototyp «Wetter & Klima» prüft die notwendigen Schritte in Richtung eines interoperablen Datenraums, um das Potential von Wetter- und Klimadaten im Datenökosystem Schweiz für neue sektorübergreifende Anwendungsfälle und Fragestellungen besser auszuschöpfen. Bis im Frühjahr 2025 erarbeitet MeteoSchweiz die Grundlagen dafür.
Kontakt
Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI)
Monbijoustrasse 91
3003 Bern