Der Prototyp zu agridata.ch befasst sich mit dem Aufbau eines vertrauenswürdigen Datenraums für den Agrar- und Ernährungssektor. Mittels eines ersten Anwendungsfalls untersucht der Prototyp Möglichkeiten für einen effizienten Datenaustausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Kontrollstellen. Dabei liegt ein grosser Fokus auf der digitalen Selbstbestimmung der Landwirte. Die daraus resultierende Vorstudie präsentiert Erkenntnisse und Empfehlungen für den weiteren Aufbau des Datenraums.
Gemeinsam mit den Akteuren des Agrar- und Ernährungssektor hat sich das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zum Ziel gesetzt, den Agrar- und Ernährungssektor mittels digitaler Technologien in einen effizienten und datenbasierten Sektor zu entwickeln. Das beinhaltet auch die mehrfache Nutzung von Daten, die möglichst nur einmal erhoben und eingegeben werden sollen (Umsetzung des Once-Only Prinzips). Dieser Datenaustausch muss nicht nur effizient und vertrauenswürdig gestaltet sein, sondern soll insbesondere auch die digitale Selbstbestimmung der Landwirte wahren.
Diese Elemente wurden bei der Gestaltung des Prototyps verbunden: Er untersucht einen ersten Anwendungsfall, in dem landwirtschaftliche Betriebe ihre Daten an Zertifizierungs- und Kontrollstellen übermitteln können, damit diese ihre Aufsichtsfunktion erfüllen können. Gleichzeitig behalten die landwirtschaftlichen Betriebe jederzeit die Hoheit über ihre Daten und können selbst bestimmen, welche Kontrollstellen Zugriff auf ihre Daten erhalten. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW stellt das mittels eines transparenten Einwilligungsmanagements sicher. Dafür werden sowohl technische als auch organisatorische Massnahmen für den Prototypen entwickelt.
Der Prototyp war eine Vorarbeit für die Erstellung der Datenaustauschplattform agridata.ch. Agridata.ch ist eine von zehn Massnahmen, welche im Rahmen des Transformationsprogramms DigiAgriFoodCH ab 2024 umgesetzt wird. Das Projekt agridata.ch wurde im April 2024 mit der Initialisierungsphase in gemeinsamer Arbeit mit den Kantonen angestossen.
Ergebnisse
Die Erkenntnisse der vorliegenden Vorstudie stehen im untenstehenden Dokument zur Verfügung.
Die wichtigsten Erkenntnisse sind:
- Bewirtschaftende sind die wichtigsten Datenproduzenten.
- Organisatorische Aspekte sind wesentlich langlebiger und deshalb wichtiger als technische Aspekte.
- Die Koordination mit anderen Initiativen von Datenräumen ist wichtig.
- Ein tragfähiges Geschäftsmodell ist grundlegend für die Finanzierung und nachhaltige Entwicklung des Datenraums.
Diese Erkenntnisse fliessen in die Arbeiten des Projektes Datenökosystem Schweiz ein.
Kontakt
Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI)
Monbijoustrasse 91
3003 Bern
- Tel.
- +41 58 463 46 64