Register stellen zentrale Informationen zu Unternehmen und Bevölkerung wie z.B. Adressen zentral zur Verfügung. Dank ihnen müssen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, ihre Daten der Verwaltung nur einmal mitteilen («Once-only»). Dadurch wird der administrative Aufwand für Verwaltung, Bevölkerung und Unternehmen reduziert. Im Fokus stehen die weit verbreiteten Registerdaten zu Unternehmen, natürlichen Personen und Infrastrukturen sowie Registerdaten im Allgemeinen
Was sind Registerdaten?
Registerdaten sind wesentliche Informationen, die von der Verwaltung gesammelt und genutzt werden. Wenn diese Daten gut organisiert sind, können viele Aufgaben automatisch und vereinfacht werden. Die Daten werden sorgfältig erfasst, gepflegt und weitergegeben, um sicherzustellen, dass sie stets korrekt und aktuell sind. Berechtigte Nutzer können einfach auf diese Daten zugreifen. Die Verwaltung führt gemeinsam genutzte Registerdaten unter Beachtung des Datenschutzes.
«Ein […] Register stellt eine vertrauenswürdige und authentische Quelle dar, die von anderen digital weiterverwendet werden kann und sollte, wobei eine einzelne Organisation für die Erhebung, Verwendung, Aktualisierung und Bewahrung von Informationen zuständig und rechenschaftspflichtig ist. […] Register sind zuverlässige Quellen für grundlegende Informationen über Datenelemente wie Menschen, Unternehmen, Fahrzeuge, Lizenzen, Gebäude, Orte und Straßen. Informationen dieser Art bilden die «Masterdaten» für öffentliche Verwaltungen und die Erbringung europäischer öffentlicher Dienste. ’Authentisch’ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein […] Register als ‘zuverlässige Quelle’ von Informationen angesehen wird, d.h. es korrekte Angaben zum Status enthält, aktuell ist und die grösstmögliche Qualität und Integrität bietet.» Quelle: European Interoperability Framework – Implementation Strategy
«Register sind zentrale Instrumente im Rechtsverkehr: In ihnen werden Daten nach bestimmten Merkmalen systematisch erfasst und dargestellt. Die erfassten Informationen dienen einerseits der Verwaltung und der Justiz zu ihrer Aufgabenerfüllung. Andererseits erfüllen öffentlich einsehbare Register auch eine Publizitätsfunktion: eine rechtliche Situation bezüglich eines Rechtssubjekts oder -objekts (Natürliche Person, Juristische Person, Grundstück, etc.) wird offengelegt.» Quelle: Digitale Verwaltung Schweiz
Ziel von Registern
Durch zentrale Register können Prozesse innerhalb der Verwaltung automatisiert und vereinfacht werden. Die Registerdaten werden in hoher Qualität in kontrollierten Prozessen erfasst, verwaltet und weitergegeben. Berechtigte können einfach auf Registerdaten zugreifen.
Die Verfügbarkeit von Registerdaten ist eine Voraussetzung für die digitale Transformation der Verwaltung.
Für die Bevölkerung und Unternehmen verringern Registerdaten den administrativen Aufwand: Sie müssen ihre Daten oder Änderungen nur einmal einer Behörde melden. Bei Kontakten mit weiteren Behörden, sind die Daten bereits vorhanden
Aktuelle Arbeiten
Ab 2025 wird die Digitale Verwaltung Schweiz eine Architekturvision für die Daten natürlicher Personen in der Schweiz erarbeiten. Dabei werden die Bundeskanzlei und jene Ämter, die heute auf Bundesebene Personenregister betreiben, mitwirken. Die Kantone, Gemeinden sowie weitere interessierte Gruppen werden in die Arbeiten einbezogen.
Im Bund werden die verschiedenen Themen in Koordinationsgruppen zu Unternehmen, natürlichen Personen und Infrastruktur organisiert. Diese Gruppen wenden sich bei Bedarf an Verwaltungsstellen aus Kantonen und Gemeinden.
Im Rahmen der Umsetzung der Strategie digitale Bundesverwaltung werden im Schwerpunkt 1 «Verwaltung vernetzt Denken» Massnahmen zu Registern geplant und umgesetzt.
Vorgeschichte: Gemeinsame Stammdatenverwaltung Bund (2019-2024)
Im Rahmen der Strategie zur gemeinsamen Stammdatenverwaltung Bund wurde in bisherigen Vorhaben sichergestellt, wie beispielsweise eine Erneuerung eines Registers mit der gemeinsamen Stammdatenverwaltung abgestimmt ist. Die Bundeskanzlei (BK) hat Grundlagen in den Handlungsfeldern Recht, Organisation und IKT für den Ausbau der gemeinsamen Stammdatenverwaltung erarbeitet. Für die Unternehmensstammdaten wurde ein Bericht, ein Organisationskonzept mit Aufgaben und Rollen sowie ein Zielbild erstellt.
Die Bundeskanzlei, das Bundesamts für Statistik, swisstopo und die Digitale Verwaltung Schweiz arbeiteten gemeinsam an drei Typen von Stammdaten: Stammdaten von natürlichen Personen, raumbezogene Stammdaten sowie Stammdaten zu Gebäuden und Wohnungen. Für den Bereich Gebäude und Wohnungen erarbeitete das Bundesamt für Statistik ein Zielbild und die dazugehörige Verordnung. Bei swisstopo wurde ein Konzept zu Registerdaten im Geoinformationsbereich erarbeitet. Für die Daten natürlicher Personen hat das Bundesamt für Statistik ein Zielbild auf Basis des Nationalen Adressdienstes (NAD) erstellt.
Bis 2024 wurden die Daten mit dem Fokus auf Stammdaten bearbeitet. Stammdaten sind Daten zu grundlegenden Objekten in Geschäftsprozessen, welche in der öffentlichen Verwaltung oft in Registern geführt werden. Viele Verwaltungseinheiten benötigen sie als Basis für ihre Geschäfte und sie verändern sich aufgrund ihrer Natur selten. Beispiele hierfür sind Daten zu Unternehmen, Personen und Gebäuden. Nun werden die Arbeiten auf Register ausgedehnt
Prototyp «Linked Data» natürliche Personen
Im Prototyp wurde eine verteilte Datenhaltung und deren vernetzte Nutzung anhand der Daten von natürlichen Personen (z.B. AHV-Nr., Name, Adresse, etc.) untersucht. Das Ziel war es, mittels eines praktischen Beispiels zu verstehen, wie personenbezogene Daten sicher und vertrauenswürdig über mehrere Systeme hinweg genutzt werden können. Der Prototyp wurde im Rahmen des Datenökosystem Schweiz umgesetzt.
Die Erkenntnisse aus den Prototypen können für die Erarbeitung der Architekturvision zu den Daten der natürlichen Person verwendet werden.
Weiterführende Informationen
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Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI)
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