Organisation für die digitale Transformation der Bundesverwaltung ist etabliert

Bern, 13.04.2022 - Eine erste Zwischenevaluation der Bundeskanzlei zeigt, dass die neue Organisation für die digitale Transformation der Bundesverwaltung zweckmässig ist und funktioniert. Der Bundesrat wurde in seiner Sitzung vom 13. April 2022 darüber informiert. Um die Organisation weiter zu optimieren, wird die Verordnung über die digitale Transformation und die Informatik (VDTI) leicht angepasst. Zudem soll der Bundesrat von Geschäften entlastet werden, die auch auf tieferer Stufe erledigt werden können.

Um die digitale Transformation der Bundesverwaltung zu beschleunigen, führte der Bundesrat per 1. Januar 2021 ein neues Lenkungsmodell ein. Zuständig für die bundesweite Koordination ist seither der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI), der zentral bei der Bundeskanzlei angesiedelt ist. Der Bereich wird geleitet vom Delegierten für digitale Transformation und IKT-Lenkung, Daniel Markwalder.

Hauptverantwortlich für die digitale Transformation bleiben weiterhin die Departemente. Sie steuern diese in ihren Verwaltungseinheiten im Rahmen der bundesweit geltenden Vorgaben. Solche Vorgaben können der Bundesrat, der Bundeskanzler und der Bereich DTI der Bundeskanzlei erlassen.

Die Bundeskanzlei hat im Auftrag des Bundesrates eine erste Zwischenevaluation über die neue Organisation vorgenommen und dabei auch die Sicht der Departemente eingeholt. Der Bundesrat wurde heute über die Ergebnisse informiert.

Zusammenspiel in der Bundesverwaltung funktioniert

Die Zwischenevaluation zeigt, dass die Zusammenarbeit funktioniert und sich positiv entwickelt. Das Verständnis für Digitalisierungsthemen bei der Bundesverwaltung ist insbesondere auf Managementstufe gestiegen. Gleichzeitig wird mehrfach der Wunsch geäussert, eine Gesamtübersicht über die Transformationsthemen in den Ämtern und deren Priorisierung auf Stufe Bund zu haben.

Der Bundesrat wurde weiter darüber informiert, dass die Ausrichtung des neu geschaffenen Bereichs DTI der Bundeskanzlei per Ende 2021 abgeschlossen wurde. Der Bereich mit seinen rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist entlang seiner vier Hauptaufgaben organisiert:  

  • Interoperabilität zwischen den Anwendungen sicherstellen (beispielsweise Daten und Funktionalitäten gegenseitig nutzen),
  • gemeinsame Standarddienste bereitstellen (beispielsweise die bundesweite Geschäftsverwaltung GEVER),
  • für die Digitalisierung wichtige Dienstleistungen erbringen (beispielsweise gemeinsame Beschaffungen durchführen) und
  • Aufgaben der Digitalen Schweiz koordinieren im Zusammenspiel mit den Akteuren innerhalb und ausserhalb der Bundesverwaltung.

Bundesrat noch zu wenig entlastet

Die Evaluation der Bundeskanzlei in Zusammenarbeit mit den Departementen ergab ein Potential für Verbesserungen vor allem in drei Bereichen:

  1. Der Bundesrat behandelt noch zu viele Geschäfte, die gemäss Lenkungsmodell auf tieferer Stufe erledigt werden können. Dies soll verbessert werden, indem noch mehr Entscheide stufengerechter durch den Bereich DTI der Bundeskanzlei gefällt werden.
  2. Da in vielen Verwaltungseinheiten die Ressourcensituation angespannt ist – es fehlen hochqualifizierte Informatikerinnen und Informatiker – soll das Synergiepotential der Digitalisierung besser ausgeschöpft werden. Verwaltungseinheiten sollen konsequenter bestehende Lösungen wiederverwenden. Zudem sollen die Anreize verbessert werden, um Lösungen so zu bauen, dass sie mehrfach nutzbar sind (zum Beispiel mehr zentrale Mittel für den Betrieb gemeinsamer Lösungen).
  3. Die Kompetenzen der digitalen Transformation sind im Bereich der bundesweiten Gouvernanz (z.B. Datengouvernanz) nicht immer klar genug geregelt und abgegrenzt. Dies soll mit kleineren Anpassungen in der Verordnung VDTI verbessert werden.

Verbesserungen auf Basis der Zwischenevaluation werden laufend umgesetzt. Die angepasste Verordnung VDTI soll dem Bundesrat bis Ende Jahr vorgelegt werden.


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